living in changes
Deutsch – Türkisches TanzTheater
Klimawandel & Digitalisierung
Arbeit & Leben NRW mit der deutsch – türkischen Jugendbrücke
Lachen ist die Grundlage für Leben. Lachen entspannt und stärkt das Kollektiv. Irinell Ruf
Digitalisierung und TanzTheater, Irinell Ruf von der academie crearTaT weiß beides miteinander zu verbinden. Frei nach den Methoden von Augusto Boal „Theater der Unterdrückten“, begleitete die Hamburger Künstlerin das deutsch-türkische Projekt „Living in changes“. Im April trafen in Düsseldorf Jugendliche aus der Türkei und aus Deutschland aufeinander, um sich künstlerisch und wissenschaftlich mit dem Digitalen Wandel auseinanderzusetzen. Das Besondere: die philoso-phischen Reflexionen wurden inszeniert auf deutsch, türkisch, persisch, arabisch und englisch. Halgir gesteht: „Das Theaterspielen war für mich eine ganz neue Erfahrung. Tag für Tag konnte ich jedoch besser spielen und nun möchte ich gar nicht mehr aufhören.“ Auch Berkay fragte sich vor der Begegnung wie die Arbeit mit einer deutschen Gruppe wohl sein wird. Er lebt in Istanbul, einer sehr internationalen Stadt und doch hatte er Sorge keine gemeinsame Sprache zu finden. „Wir haben viel nachgedacht und reflektiert. Ich lernte meinen Körper besser kennen und schaue nun auf die Digitalisierung mit einem anderen Blick.“
Die Jugendlichen begegneten sich in Bewegung mit Musik und Klangelementen. Sie sangen und spielten. Sie berührten sich. Begleitet wurde der Prozess durch wissenschaftliche Vorträge und in kulturellen Räumen: Am Palmsonntag besuchte die Gruppe eine katholische Kirche mit den Zeremonien und anschließender Prozession durch die Altstadt. Feyza beschreibt: „Jeder hat das gleiche gesehen, aber unterschiedlich erlebt.“ Deniz hat der Kirchenbesuch Toleranz gezeigt. „Verschiedene Religionen können sehr gut miteinander leben.“, so der in Istanbul lebende Türke.
An einem Tag schwebte die bunte Gruppe in luftiger Höhe unter der Glaskuppel des Museums K21, am andern Tag besuchte sie einen Vortrag von Prof. Dr. Fernand Hörner in der modernen Hochschule Düsseldorf. Die Ausstellungen „Ed Atkins“ und „in orbit“ machte Digitalisierung erlebbar, der Wissenschaftsinput an der HSD Digitalisierung verstehbar.
Die vielen Programmpunkte wurden als sehr hilfreich empfunden. „Mein Körperausdruck kommt durch die Bilder von außen. Die Bewegungen des Priesters am Palmsonntag, wie er mit Weihwasser die Gemeinde segnete, waren sehr wichtig für die Performance“, erinnert sich Feyza. In der Gruppe wurde der Weg als Ziel erlebt. Auch Ismail bekommt immer noch Gänsehaut, wenn er sich an die letzten Tage zurückerinnert. „Es war stark zu sehen, dass eine Veränderung und Entwicklung bei uns allen stattgefunden hat. Keiner fährt zurück wie er gekommen ist!“
Der Jugendaustausch war eine Kooperation zwischen Beylikduzu Ilce Milli Egitim Mudurlugu (Ilce MEM, Türkei) und Arbeit und Leben NRW in Zusammenarbeit mit dem Jugendkulturcafé Franzmann und der Hochschule Düsseldorf. Das Konzept stammt von der cademie crearTaT. Living in changes wurde gefördert durch die Deutsch-Türkische Jugendbrücke. Die Deutsch-Türkische Jugendbrücke ist eine Initiative der Stiftung Mercator.