academie crearTaT inszeniert international
Peter Brook sagt: „In meinem Arbeitsbereich, dem Theater, habe ich während der letzten Jahre sehr aufschlussreiche Erfahrungen gemacht. Der Leitgedanke bei unserer Arbeit am Centre International de Création Théâtrales war, Schauspieler aus vielen unterschiedlichen Gesellschaften und Kulturen zusammen zu bringen und ihnen dabei zu helfen, gemeinsam Theater aufführungen für andere Menschen zu erarbeiten. Anfangs stellten wir fest, dass die üblichen Klischees über die Kultur eines jeden häufig von der betreffenden Person geteilt wurden. Da kam jemand in dem Glauben zu uns, Teil einer bestimmten Kultur zu sein, und entdeckte allmählich bei der Arbeit, dass das was er für seine Kultur gehalten hatte, lediglich deren oberflächliche Manieriertheiten waren und dass etwas ganz anderes seine ureigenste Kultur und Individualität ausdrückte. Um zu sich selbst zu stehen musste er die oberflächlichen Merkmale abstreifen, auf die jedes Land hält und die es kultiviert um … nationale Kultur zu propagieren.“
Kunst Tanz Theater Musik Gesang sind universelle Körper-Sprachen der Menschheit, sind Bildwelten, sind archaische Bedürfnisse des Menschen in seinem hier und jetzt.
Uns interessieren Gemeinsamkeiten: Was sind unsere Utopien?
Uns interessiert das Universelle: Was sind unsere Bedürfnisse? Welche Perspektiven ergeben sich?
Peter Brook sagt: „Tatsächlich sind die stärksten künstlerischen und kulturellen Äußerungen heute oft das Gegenteil der nichtssagenden Ausführungen von Politikern, Dogmatikern und Theoretikern darüber, wie sie ihre Kultur gerne hätten. Damit haben wir ein Phänomen des 20. Jahrhunderts: Die glaub haftesten Aussagen stehen immer in Opposition zur offiziellen Linie, und die positiven Erklärungen, die die Welt offenkundig so sehr braucht, klingen unweigerlich hohl.“
Wie gelingen uns Kunstwerke voller Gehalt jenseits der erlaubten Linien in der Spannung von Real Bild und Ideal Bild?
Peter Brook sagt: „Ich will es ganz genau sagen. Auf das Theater bezogen, verlangte dies eine konkrete Arbeitsweise, die eine klare Richtung verfolgte, dazu gehörte, dass sämtliche Bestandteile in Frage gestellt wurden, durch die in allen Ländern das Theater in Fesseln gelegt wird – in dem sie es in eine Sprache, in einen Stil, in eine gesellschaftliche Klasse, in ein Gebäude mit einem bestimmten Publikum einsperren. Nur durch die untrennbare Verbindung des Theaters mit dem Bedürfnis, neue Beziehungen zu unterschiedlichen Menschen herzustellen, ergab sich die Möglichkeit, neue kulturelle Verknüpfungen zu finden.“ Peter Brook in Wanderjahre
academie crearTaT löst Fesseln